Sun, Here I Come

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Kdo jsem

HRP - Tag 4

How to: ohne Regen nass werden

10.8.2024

Nacht

Nur mit der inneren Schicht schlafe ich zufrieden mit Blick auf die Sterne. Ein paar Mal wache ich mit dem Gefühl auf, dass es im Zelt irgendwie feucht ist. Später, dass irgendwo etwas tropft. Es regnet aber nicht und jedes Mal schlafe ich wieder ein und denke, dass es die umliegenden Menhire gewesen sein müssen. Aber nach einer Weile nehme ich die Taschenlampe raus – meine Sachen sind NASS !! Aber es REGNET NICHT! Ich gehe raus und begreife endlich, was hier los ist. Ich bin von der feuchten baskischen Wolke umgeben. Ich befinde mich mitten in einem dichten, nassen Nebel. SUPER.

Mitten in der Nacht installiere ich die zweite, wasserdichte Schicht, wische mit einem Handtuch die Nässe von meinen Sachen und schlafe weiter. Am Morgen wache ich in eine wunderschöne Szenerie auf, der Nebel liegt unter mir und bedeckt das ganze Tal wie eine Decke – eine baskische niedrige Wolke! Ich trockne meinen Schlafsack in der Sonne und mache mich auf den Weg. Es ist 9:37 Uhr.

Morgen

Ich bin schon beim Packen des Zeltes ins Schwitzen gekommen. Heute soll es 34 Grad heiss werden, ich laufe bergauf und schwitze. Es gibt so viele Fliegen da und komische flache Bremsfliegen, die vor meinen Augen kreisen und immer wieder auf mir landen. Ich schreie die Biester respektlos an, sie sollen mich in Ruhe lassen. Alles, was ich in den letzten Monaten über Konfliktlösungen gelernt habe, lasse ich jetzt zur Seite. Ich schreie die Blutsauger an und die Blutsauger weinen. Ich fühle mich nicht besser und die Insekten verstehen mich nicht. Wir lösen nichts und wischen das Problem unter den Teppich – die Bremsfliegen werden mich weiterhin fressen, ich werde gelegentlich einige töten und so werden wird ewig zusammen «nicht-kooperieren».

Vormittag

Ich laufe an wunderschönen uralten Dolmen, Menhiren und Cromlechs vorbei, die eine besondere Kraft ausstrahlen. Keine toten Kühe in der Nähe, also war es keine Begräbnisstätte.

Nachmittag 

Um 12:50 Uhr komme ich in Les Aldudes an, wo mein erster Abschnitt endet! Hier muss ich Essen für die nächsten Tage kaufen, aber natürlich macht der Laden ab 12:30 Uhr zu – Siesta. Ich war nur 20 Minuten zu spät! Zum Glück macht mir das nichts aus, bei 34 Grad im Schatten mache ich Mittag, auch eine Siesta und schlafe sofort auf der Bank ein. Es gibt einen schönen kalten Fluss und ich gehe mich darin waschen. MIT HAAR !! Normalerweise habe ich kaltes Wasser gern, aber jetzt ist mir darin zu kalt. Das ist ein klares Zeichen: Ich bin SEHR MÜDE. Nach der Siesta kaufe ich mein Essen, einen Kaffee, ein pain au chocolat und mache mich wieder auf den Weg.

Abend

In Aldudes treffe ich zwei Jungs, Flo und Simon, die auch die HRP machen. Sie gehen früher los als ich, machen aber so viele Pausen, dass ich sie in etwa einer Stunde erreiche. Wir laufen zusammen und biwakieren auf einem Pass mit einer WUNDERSCHÖNEN AUSSICHT. Weil es Tau gibt, baue ich das Zelt diesmal komplett auf. Es war heute so heiß, dass ALLE meine Klamotten so verschwitzt sind, als käme ich gerade aus der Badewanne. Am Pass gibt es einen Wasserhahn, wo ich mich wieder wasche und gehe ausnahmsweise mal «sauber» ins Bett.

Vor dem Schlafen unterhalte ich mich noch mit einem Herr, der hier im Van campt. SCHON WIEDER si d die Leute hier so freundlich!

Ein paar Km nach Arizkun – Nahala Col 932 m / 17.2 km / +1069 m / -706 m

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