Sun, Here I Come

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HRP - Tag 7

Florent, Olivier und kommt der Sturm?

13.8.2024

Der Tag beginnt schön, denn ich werde erst vom Wecker geweckt :)) Das Zelt steht immer noch und ich habe gut geschlafen. Gestern fand ich es gut, dass ich so früh rausgegangen bin, aber heute schaffe ich es nicht.

Als ich mich auf den Weg mache, treffe ich zwei Franzosen, die ich schon gestern getroffen habe – sie haben weiter oben an einem sehr schönen Platz im Wald geschlafen. Leider hat der Sturm sie etwas schlimmer erwischt und ihr Zelt blieb nicht ganz dicht. Ich erzähle ihnen von der heissen Dusche und sie gehen sofort hin, um sie zu geniessen :) Wir machen ein Selfie zusammen und ich mache mich auf den Weg. 

Etwa eine Stunde später treffen wir uns wieder. Auf dem Pass gibt es einen Laden, der so wunderbar versorgt ist, dass ich mich wie ein kleines Kind vor dem Weihnachtsbaum fühle. Es gibt hier Sachen wie ganz klein verpackter Salz, Einzelrollen vom Toilettenpapier und Einzel-Spülschwämme. UND ESSEN! ES IST EIN PARADIES FÜR WANDERER !! Ich fülle meinen Vorrat auf, kaufe Fruchttäschchen zum Frühstück, welche ich hier wirklich mag, denn dann haben die Haferflocken auch einen anderen Geschmack als Haferflocken :)) Es gibt hier sogar drei verschiedene Sorten! Dazu noch eine Rosinenschnecke und ein Baguette mit Schinken und Bergkäse. ICH HABE DEN PARADIES GEFUNDEN, sicherlich ist es dank dem Camino :))

Simon und Flo von der Nacht mit Bergwind sind auch da. Ich dachte, sie wären bereits ein oder zwei Tage voraus, sie haben aber nicht so lange Strecken gemacht.

Ode an die Franzosen

Während ich zu Mittag esse, kommen Olivier und Florent, frisch geduscht (und wieder frisch verschwitzt). Wir sitzen eine ganze Weile zusammen und führen ein sehr schönes Gespräch. Was ich in Frankreich so liebe, ist, dass man nach fünf Minuten Gespräch zu persönlichen und philosophischen Themen kommt und nach einer Viertelstunde Freunde fürs Leben sein kann, wenn man das will. In der Schweiz hingegen kann dieser Prozess Jahre lang dauern. Schnell erworbene Freundschaften in Frankreich kommen nicht ganz ohne Risiko, weil man die Person nicht kennt, aber genau darum geht es ja! Also lassen wir uns bitte nicht von der Angst kontrollieren und geniessen wir es. Mit allem: NAH, OFFEN, OHNE ANGST. Das nennt man LEBEN.

Pour Olivier et Florent, si vous le lisez :)

C’était un vrai plaisir de vous rencontrer, discuter de la vie et parler un peu de philosophie, en n’oubliant pas des blagues et aussi quelques conneries :)) MERCI et écrivez-moi si ça vous fait envie, je serai ravie d’avoir vos nouvelles. Si vous me donnez vos adresses, je vous envoie une carte postale ! (Email tout en bas)

Nach einer wirklich langen Pause laufe ich endlich weiter und warte ab, ob der vorhergesagte Sturm kommt. Er kommt um 15 Uhr und ich steige schnell ein Stück vom Grat hinunter, um in Ruhe die Karte zu studieren. Ich treffe einen Schäfer, der mir gute Ratschläge gibt, und gehe wieder hinauf, um die Nacht in einer fünfzehn Minuten entfernten Not-Schutzhütte zu verbringen. Da sind Simon und Flo wieder, die beiden lungern so viel herum! :)

Es regnet, es regnet, ES REGNET. Ich koche zum ersten Mal einen der teuren getrockneten Gerichte. Ein Luxus gegen die Schwermütigkeit. Es mag hier nicht sehr schön sein, aber ich habe trockene Sachen und ein Dach über dem Kopf. Was will man mehr bei diesem Wetter. 

Refugio Aterbea – Abri Tharta / 12,2 km / +821 m / -376 m

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